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Trotz aller Abstraktion steht der Mensch im Mittelpunkt


Wer einmal die meist farbenfrohen Arbeiten Svato Zapletals gesehen hat, wird sie immer wieder erkennen. Flächig, mit der Tendenz zur Abstraktion und in leuchtenden Farben zieren vor allem seine Linolschnitte seit vielen Jahren Bücher, die vornehmlich im eigenen Svato Verlag erschienen sind – herausragende Beispiele für die zeitgenössische Buchkunst.
Doch da die Bücher, fast ausschließlich im aufwendigen Buchdruckverfahren und in Fadenheftung ausgeführt, aufgrund der geringen Auflage solch exquisiter Ausgaben nur wenigen bekannt sein dürften, ist es um so mehr zu begrüßen, dass nun eine Ausstellung in Mainz eine reiche Auswahl aus dem Werk des 1946 in Prag geborenen und 1969 in die Bundesrepublik übergesiedelten Künstlers repräsentiert.

„ Seiltänzer und blaue Stunde “ heißt die Schau des Mainzer Gutenberg-Museums, die neben den etwa 50 von Zapletal gestalteten Büchern weitere, auch großformatige Linolschnitte, expressionistisch anmutende Pastellzeichnungen und Radierungen zeigt. Und passender könnte ein Titel kaum sein, verweist er doch einerseits auf die verspielte Leichtigkeit und fröhliche Farbigkeit seiner Arbeiten und zitiert mit Klabund und Gottfried Benn zugleich zwei Dichter, die ihm offensichtlich nahe stehen.
Denn vor allem die expressionistische Literatur wie die Werke von Klabund oder Georg Trakl hat ihn immer wieder zu seinen für ihn so typischen Linolschnitten inspiriert. So erweist er einem Stil Reverenz, der heute nicht mehr jedermanns Sache ist.

„ Ich bin nur Flamme “, die von ihm herausgegebene Anthologie der expressionistischen Dichtung mit Lyrik von Emmy Hennings bis Hugo Kersten, vor zwei Jahren erschienen, ist ein leuchtendes Beispiel für diese offenbare innerliche Verwandtschaft. Man hat hier nicht das Gefühl, ein Künstler habe das Bedürfnis, die Literatur zu konterkarieren. Vielmehr handelt es sich um einfühlsame kongeniale Parallelarbeiten, die eine Stimmung verdeutlichen, verstärken, atmosphärisch verdichten.
Und auch mit Gottfried Benns „Blauer Stunde“ hat er sich intensiv auseinandergesetzt. So entstehen Kunstwerke in Wort und Bild, die Sinne und Verstand des Betrachters gleichermaßen ansprechen.
Formal erinnert die Vorgehensweise Zapletals ein wenig an Matisse, wie dieser scheint er seine Arbeiten bisweilen mit der Schere zu entwerfen, Farben, Formen und Linien immer wieder neu zu kombinieren, wodurch sich der Betrachter unwillkürlich an Collagen erinnert fühlt. Tatsächlich fertigt der Künstler je nach Farbenreichtum einer Grafik bis zu zwölf Druckstöcke an.

Doch trotz aller Abstraktion steht bei ihm immer der Mensch im Vordergrund, ob er Baudelaire, Erik Satie, Lyrik von Jacques Prévert oder eine Auswahl aus den „ Carmina Burana “ illustriert. Man spürt bei jedem Blatt, dass Zapletal Bücher gestaltet, die ihm etwas bedeuten, die ihm selbst etwas sagen. Und fügt ihnen dadurch etwas hinzu. Immer sind seine Arbeiten mehr als bloße, wenngleich großartige Illustrationen, gelingt es ihm, die Gefühlswelt eines Lesers angesichts der Dichtkunst überzeugend zu formulieren. Aus der FAZ – Rhein-Mein-Zeitung

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